Kopfwehtelefon
061 423 10 80
jeden DI-DO von 9-12 Uhr
Kopfwehbriefkasten
info@migraineaction.ch
rund um die Uhr erreichbar
Kids Hotline
061 423 10 80
jeden DI-DO von 12-13 Uhr

Sind Migräne-Attacken während der Menstruation wirklich anders?

Frauen mit perimenstrueller Migräne haben nichts zu lachen. Zwar bleibt ihnen in den meisten Fällen eine Aura erspart, doch die Attacken dauern länger und lassen sich schwerer behandeln.

AdobeStock 557559279 wellphoto mit ANN LogoHäufigster Auslöser für Migräne bei Frauen sind die Geschlechtshormone. Die Datenlage zur genauen Ausprägung der Anfälle rund um die Menses im Vergleich zu davon unabhängigen Attacken fiel bislang aber dünn und widersprüchlich aus. Neue Erkenntnisse liefert eine umfangreiche Untersuchung, für die 500 Frauen mit Migräne über mindestens einen Zyklus – 396 von ihnen für drei oder mehr Zyklen – ein digitales Tagebuch führten. Darin beantworteten sie täglich Fragen zu Kopfschmerzen inkl. genauer Beschreibung der Ausprägung, Begleitsymptomen, Aura, akuter und prophylaktischer Medikation sowie ihrer Blutung.

Insgesamt konnten auf diese Weise detaillierte Informationen zu 998 peri-menstruellen und 4‘097 von der Menstruation unabhängigen Migräneattacken erhoben werden. Hinsichtlich der perimenstruellen Anfälle liessen sich im Vergleich zu den menstruationsunabhängigen folgende Unterschiede feststellen:

  • Sie dauerten länger: durchschnittlich 20 Std vs. 16 Std.
  • Es kam mit einer grösseren Wahrscheinlichkeit zu erneuten Attacken trotz Triptaneinnahme und initialer Besserung (Odds Ratio, OR, 2,4).
  • Triptanverbrauch und Kopfschmerzintensität waren höher (OR 1,2 bzw. 1,4).
  • Betroffene nutzten seltener Coping-Strategien (OR -0,2).
  • Die Ausprägung von Licht - und Lärmempfindlichkeit fiel stärker aus (OR 1,3 bzw. 1,2).
  • Eine Aura war seltener (OR 0,8).

Insgesamt 56 % der Befragten litten an menstruationsassoziierter Migräne. Kriterium hierfür waren Attacken mindestens am ersten Tag der Menstruation (± 2 Tage) während mindestens zwei von drei Zyklen. Bei diesen Frauen waren die beschriebenen Merkmale noch stärker ausgeprägt. Gleiches galt für Frauen, die hormonelle Kontrazeptiva verwendeten. Ein prämenstruelles Syndrom trat bei menstruations- und nicht-menstruationsassoziierter Migräne vergleichbar häufig auf (11 % vs. 15 %).

Die Autoren weisen darauf hin, dass die schwerere Ausprägung der perimenstruellen Attacken und die hohe Rezidivrate das Risiko für einen übermässigen Medikamentengebrauch bei den Betroffenen erhöht. Sie betonen daher, wie wichtig es ist, eine spezifisch auf Frauen ausgelegte prophylaktische Therapie zu entwickeln.

Adaptiert nach einem Artikel von Dr. Anne Benckendorff
Menstruationszyklus beeinflusst Ausprägung der Anfälle. https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/menstruationszyklus-beeinflusst-auspraegung-der-anfaelle; zuletzt aufgerufen am 07. März 2024

Bild: Adobe Stock/bmf-foto.de

Newsletter abonnieren

Bei Interesse können Sie sich für unseren Newsletter anmelden. So bleiben Sie auf dem Laufenden.

Newsletter abonnieren

Spenden

Ihre Spende hilft, dass wir diese so nötigen Dienstleistungen auch in Zukunft weiterhin kostenlos anbieten können.

Spenden
logo-migraineaction-klein.png

Kopfschmerzen? Migräne?
Sie sind nicht mehr allein.

Migraine Action
Oberwilerstrasse 48
CH-4103 Bottmingen

info@migraineaction.ch