Frauen mit perimenstrueller Migräne haben nichts zu lachen. Zwar bleibt ihnen in den meisten Fällen eine Aura erspart, doch die Attacken dauern länger und lassen sich schwerer behandeln.
Häufigster Auslöser für Migräne bei Frauen sind die Geschlechtshormone. Die Datenlage zur genauen Ausprägung der Anfälle rund um die Menses im Vergleich zu davon unabhängigen Attacken fiel bislang aber dünn und widersprüchlich aus. Neue Erkenntnisse liefert eine umfangreiche Untersuchung, für die 500 Frauen mit Migräne über mindestens einen Zyklus – 396 von ihnen für drei oder mehr Zyklen – ein digitales Tagebuch führten. Darin beantworteten sie täglich Fragen zu Kopfschmerzen inkl. genauer Beschreibung der Ausprägung, Begleitsymptomen, Aura, akuter und prophylaktischer Medikation sowie ihrer Blutung.
Insgesamt konnten auf diese Weise detaillierte Informationen zu 998 peri-menstruellen und 4‘097 von der Menstruation unabhängigen Migräneattacken erhoben werden. Hinsichtlich der perimenstruellen Anfälle liessen sich im Vergleich zu den menstruationsunabhängigen folgende Unterschiede feststellen:
Insgesamt 56 % der Befragten litten an menstruationsassoziierter Migräne. Kriterium hierfür waren Attacken mindestens am ersten Tag der Menstruation (± 2 Tage) während mindestens zwei von drei Zyklen. Bei diesen Frauen waren die beschriebenen Merkmale noch stärker ausgeprägt. Gleiches galt für Frauen, die hormonelle Kontrazeptiva verwendeten. Ein prämenstruelles Syndrom trat bei menstruations- und nicht-menstruationsassoziierter Migräne vergleichbar häufig auf (11 % vs. 15 %).
Die Autoren weisen darauf hin, dass die schwerere Ausprägung der perimenstruellen Attacken und die hohe Rezidivrate das Risiko für einen übermässigen Medikamentengebrauch bei den Betroffenen erhöht. Sie betonen daher, wie wichtig es ist, eine spezifisch auf Frauen ausgelegte prophylaktische Therapie zu entwickeln.
Adaptiert nach einem Artikel von Dr. Anne Benckendorff
Menstruationszyklus beeinflusst Ausprägung der Anfälle. https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/menstruationszyklus-beeinflusst-auspraegung-der-anfaelle; zuletzt aufgerufen am 07. März 2024
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